Veterinärthermografie

 

Die Thermografie ist eine relativ neue, noninvasive Methode zum Aufspüren von thermischen Anomalien, wie sie durch vermehrte oder verminderte Durchblutung oberflächlichen Gewebes entstehen.

Möglich ist dies durch den Temperaturunterschied zwischen dem Körperinneren und der Körperoberfläche von ca.5°C (bzw.5K).

Bei einer Endzündung wird durch die vermehrte Durchblutung mehr Körperinnentemperatur nach aussen gebracht und ist im Thermogramm als "Hot-Spot" erkennbar.

Umgekehrt führt eine Durchblutungstörung (z.B. Nervenverletzung) zu einem "Cold-Spot".

Die Temperaturmuster eines Organismus unterscheiden sich von Art zu Art.

Individuell, sind aber im Normalfall die Temperaturmuster rechts und links identisch.

Man muss also zur Beurteilung immer beide Körperseiten heranziehen.

Zum Erkennen der thermischen Anomalien benötigt man eine Kamera, die möglichst empfindlich auf Temperaturdifferenzen reagiert.

Diese Empfindlichkeit beinhaltet aber auch die Gefahr von Fehlinterpretationen durch äussere Störfaktoren (Wind, Feuchtigkeit, Reflektion, ect.).

Diese sollte der Thermograph kennen und möglichst vor der Aufnahme ausschalten.

Indikationen für Veterinärthermografie:

  • Sehnenverletzungen und deren Verlaufskontrolle
  • plötzlich auftretende Stützbeinlahmheiten
  • unklare Lahmheiten von Haustieren (deren Röntgendiagnostik zu keinem Befund geführt hat)
  • Sattelpassformkontrolle
  • Bestandskontrolle von Nutztieren beim Verdacht auf Infektionen (Tiere müssen nicht alle auf erhöhte Körpertemperatur überprüft werden, sondern nur die thermisch Auffälligen)
  • Zootiere (müssen idealerweise nicht sediert werden, da Thermografie auch auf Distanz möglich ist)

Meine Ausbildung, Prüfung und Zertfizierung (DIN 54162) erfolgte bei TIB-Infrared-Solutions.